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         Verbindungslinie  
          Bilder einer Aussstellung 
        Ausstellung und Bild fallen 
          zeitlich zusammen und die Ausstellung selber wird zu einem sich entwickelnden 
          Bild, dessen Abschluss die eigene Auflösung ist.  
          In dieser Struktur folgt die Ausstellung teilweise auch einem Musikstück, 
          dass sich im Ablauf befindet und am Ende auflöst. Als Bezugspunkte 
          bietet sich daher Mussorgskys »Bilder einer Ausstellung« 
          an, das ebenfalls aus 8 Teilstücken besteht.  
        Zu Beginn der Ausstellung sind in allen Fenstern 
          unstrukturierte rote Flächen zu sehen. 
          Format: 133 cm (hoch) x 157 cm (breit). 
        Vernissage 
        Auf einem 1,33 m breiten und 1256 cm langen Zeichenkarton 
          (200 g/qm) ist die Breite der jeweiligen Fenster markiert. Mit roter 
          Gouache wird von den BesucherInnen der Vernissage flächige, nicht-gegenständliche 
          Formen angelegt. Zu diesem Zeitpunkt kann man aufgrund des möglichen 
          Überblicks ebenso wie beim Ausgangsmaterial eine »einheitliche 
          Gestalt« ermöglichen, trotz aller individuellen Unterschiede 
          einzelner Flächen. Damit entsteht auf der Vernissage die Ausgangsbasis 
          des Kunstwerkes. Das erste Teilstück wird am Ende der Vernissage 
          aufgehängt. In den anderen Fenstern hängen bereits rote Papierflächen 
          gleichen Maßes. 
        Ausstellung 
        Im Verlauf der Ausstellung werden die weiteren »Fenster« 
          mit weißer, roter und schwarzer Gouache von der Künstlerin 
          bzw. den UrheberInnen der Flächen weiterbearbeitet und bilden so 
          eine Form der »Bild-Erzählung«. Thematisch folgt diese 
          Arbeit dem Musikstück gleichen Namens und erzeugt so mehrere Auseinandersetzungsebenen: 
          zwischen Musik und Malerei, Rezeption und Produktion, historische und 
          spartentypische Bezüge der Ver- und Bearbeitungstechniken sowie 
          Einzelteil und Gesamtkonzeption.  
          Die Bearbeitung beschränkt sich zunächst nicht auf den »einzelnen« 
          Abschnitt sondern bezieht auch die nachfolgenden Bilder ein. Durch den 
          räumlich wie zeitlich gleichen Ablauf entstehen Differenzierungen, 
          die von der Ausgangsbasis aber auch den zwischenzeitlichen Bearbeitungsschritten 
          abhängig sind.  
          Die Zusammenarbeit an »einem« Kunstwerk erzwingt die Auseinandersetzung 
          mit anderen Künstlerinnen: Entstehende Probleme im Hinblick auf 
          das Gesamtbild, welche Mittel, Bildelemente, Techniken eine mögliche 
          Lösung wären und welche Veränderungen in der Thematik 
          durch die Weiterarbeit entstehen, müssen in der Zusammenarbeit 
          thematisiert und bewertet und letztlich entschieden werden.  
          Die Aueinandersetzung zwischen Mitwirkenden ist das eine; eine gewünschte, 
          nicht zustande kommende Zusammenarbeit aber das andere: die Frage ist 
          dann: Wie würde diese oder jene Künstlerin mit der Fragestellung 
          umgehen? Sie umgehen? Warum? An welcher Stelle? Welchen möglichen 
          anderen Ansatz würde die Arbeit haben? Warum kann/will man nicht 
          zusammenarbeiten? Aus den unterschiedlichen Antworten soll ein zweites 
          »Rückseitenbild« entstehen: ein imaginiertes Bild des 
          Nicht-Vorhandenen. 
          Die Gouache als Ausgangs-Technik nimmt bei entsprechender Verarbeitung 
          diese Vorgaben auf: Die Negation der Regel ist möglich (= übermalen), 
          aber abhängig von der eigenen Schnelligkeit (= bei Langsamkeit: 
          Auflösung des Untergrundes bei langer Nässe und Verbindung 
          mit der nächsten Schicht) bzw. der Transparenz der Malerei. Das 
          jeweils nächste Teilstück (in Leserichtung) wird nach zwei 
          Tagen »fertiggestellt« und in die Fenster gehängt und 
          so dem direkten Überblick während der Bearbeitung entzogen. 
          Die Herstellenden werden zunehmend weniger BearbeiterIn des gesamten 
          Bildes, sondern nehmen die Rolle der Betrachterin (außerhalb der 
          Bibliothek) ein, um den Zusammenhang beachten zu können. 
        Hängedaten:  
          Fenster 1: 15.9. - Vernissage: Beginn der Ausstellung 
          Fenster 2: 17.9. 
          Fenster 3: 21.9. 
          Fenster 4: 23.9. 
          Fenster 5: 25.9. 
          Fenster 6: 28.9. 
          Fenster 7: 30.9. 
          Fenster 8: 2.10. - Finissage : Auflösung der Ausstellung 
        Finissage 
        Bei der Finissage werden die einzelnen Bilder entfernt 
          und unter die BesucherInnen aufgeteilt. 
          
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