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In dekorativer Gesellschaft

Weihnachten, Neujahr, Geburtstag, Valentinstag, Ostern, Erntedank, Halloween, Totensonntag: in Festen organisieren Gruppen und Gesellschaften das Jahr, sich selber – und den Gebrauch »schöner Gegenstände«. Aus unterschiedlichen Kontexten kommend werden die Feste »sinnentleert« bzw. »aufgeladen«. Persönlicher Geschmack und zur Verfügung gestellte Konsummöglichkeit, die wiederum im Lauf der Zeit über Erinnerungen angeeignet werden, und familiäre Traditionen bilden den Rahmen, innerhalb dessen die individuelle Ausgestaltung möglich ist.

Personen der Stadt/Stadtbibliothek/Ausstellung werden um Gegenstände gebeten, die sie mit den jeweiligen Festen verbinden. Jedes Teil wird einzeln in eine Plastiktüte mit Angabe der Herkunft gesteckt und in das vorher zugeordnete Fenster gehängt.

Aus der persönlichen Nutzung herausgenommen und zusammengestellt wird ein Bild des jeweiligen Festes deutlich. Dieses Bild ist unabhängig von der jeweiligen sozialen Situation und dem eigenen »künstlerischen« Anspruch der Beteiligten, sozial normiert und tradiert. Der Totensonntag unterscheidet sich von den anderen Festen durch das individuelle Trauer- und Erinnerungsmomen. Weil dieser Feiertag auf »nicht-käuflichen« Erinnerungen beruht, könnte es sein, dass kaum Gegenstände zur Verfügung gestellt werden, da hier der Schritt von individueller Erinnerung hin zu einer Öffentlichkeit gemacht werden müßte, der nicht unbedingt für alle verständlich ist. Deswegen kann man vermuten, daß – wenn überhaupt – ein wesentlich anderes, persönlicheres, kleineres und uneinheitlicheres Bild entsteht bei den anderen Festen.

Bei der Finissage können die Gegenstände wieder abgeholt werden.

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